Geld anlegen – mit gutem Grund an der Börse

Unter anderem bedingt durch die in 2008 ausgebrochene Finanzkrise hat in Deutschland die Zahl von Wertpapierdepots abgenommen. Erst langsam zeichnet sich eine Kehrwende bei der Geldanlage an. Rational ist die Zurückhaltung von Privatanlegern nur schwer nachzuvollziehen. In diesem Blogartikel lesen Sie, was für den Schritt an die Börse spricht. Nicht nur in Zeiten von Niedrigzinsen.

 

Auf lange Sicht ordentlicher Wertzuwachs von Aktien

Die Investition von Erspartem in Wertpapiere wie Aktien ist neben Chancen auch mit Risiken verbunden. Anders als auf Sparkonten gibt es keine fest zugesicherte Rendite. Zudem kann es im schlechtesten Fall passieren, dass die komplette Einlage verlorengeht. Trotzdem ist gerade die wahrscheinliche Wertentwicklung ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste, Argument fürs Eröffnen eines Depots zum Anlegen von Geld an der Börse.

Zu dieser Einschätzung gelangt man bei Betrachtung der Entwicklung des Deutschen Aktienindex (kurz DAX). Er spiegelt die Kursentwicklung der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen wider. Zwar hat er in den vergangenen drei Jahrzehnten auch immer wieder Talfahrten mitgemacht. Aber insgesamt zeigt der Trend nach oben. Und zwar sehr deutlich. Seit Ende der 80er Jahre hat der DAX eine durchschnittliche Jahresrendite von stolzen rund 8 % erzielt.

Ein Schnitt, der sich sehen lassen kann und die Investition von Erspartem in Wertpapiere zu einer attraktiven Option macht. Vorausgesetzt natürlich Privatanleger haben einen Anlagehorizont von wenigstens einigen Jahren und verteilen ihr Geld auf unterschiedliche Anlageformen und Papiere (Stichwort Risikostreuung).

 

Selbst bestimmen, in welchen Branchen man Geld anlegen möchte

Die meisten Verbraucher haben eine ganz genaue Vorstellung davon, welche Branchen sie mögen und welche sie am liebsten abgeschafft sähen. Das hat auch Einfluss auf die Haltung bei der privaten Geldanlage. Einer im Auftrag des Instituts für nachhaltige Kapitalanlagen (NKI) vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführten Studie zufolge sind die bedeutendsten Themen beim nachhaltigen Anlegen von Geld Menschen- und Arbeitsrechte sowie die Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes. Weniger als fünf Prozent der Befragten legen jedoch tatsächlich ihr Geld in dazu passenden Sektoren an.

Stattdessen stehen bei deutschen Sparern noch immer Sparbücher und Kapitallebensversicherungen hoch im Kurs. Aber was geschieht mit dem Geld? In welche Branchen fließt das Ersparte über Banken und Versicherer? Hierauf haben Verbraucher keinen Einfluss. So machen immer wieder Investitionen in die Rüstungsindustrie oder Kohleprojekte Schlagzeilen. Beides Branchen, die Privatanleger gemäß der obenstehenden Studie eigentlich eben gerade umgehen würden.

Verbrauchern, die ihr Geld mit einem eigenen Depotkonto selbst an der Börse anlegen, kann das nicht passieren. Wer Aktien einzelner Unternehmen kauft, kann sich vorab ausführlich mit dessen Geschäftsmodell und Strategie beschäftigen. Spielt es eine zentrale Rolle bei Rüstungsexporten? Dann dürften seine Aktien für viele Verbraucher nicht infrage kommen. Handelt es sich um ein Unternehmen, das unternehmerische Sozialverantwortung groß schreibt und Versprechen in diesem Bereich nachkommt? Vermutlich werden Aktien dieses Unternehmens für einen Großteil der Privatanleger in die engere Wahl kommen. Auch bei der Auswahl von Fonds erlauben viele Anbieter von Depotkonten ein Filtern anhand bestimmter Themen und Schwerpunkte. So können Kontoinhaber ihr Geld genau in den Bereichen anlegen, die zu ihren persönlichen Einstellungen und Vorlieben passen.

 

Die private Geldanlage als spannendes Hobby

Nicht jeder mag diese Aussage direkt nachvollziehen können. Aber mit einem Depotkonto die Geldanlage in die eigene Hand zu nehmen, kann Spaß machen. Wer sich zum ersten Mal dafür entscheidet, Geld an der Börse anzulegen, sollte sich ein Mindestmaß an Grundwissen aneignen. Nur wer die unterschiedlichen Anlageformen kennt, kann sich bewusst für oder eben gegen bestimmte Anlagearten entscheiden. Nie war es so einfach wie heute, die ersten Schritte auf dem Börsenparkett gut vorzubereiten.

Um sich mit der Materie vertraut zu machen, stehen Börsenneulingen die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Auswahl. So gibt es eine Vielzahl von Büchern, die die Grundregeln erklären und Anfängern wie Fortgeschrittenen Empfehlungen geben, worauf sie beim Anlegen von Geld achten sollten. Im Netz beschäftigen sich Blogs mit dem Einstieg an der Börse und relevanten Anlagestrategien. Und natürlich gibt es Facebook-Gruppen und immer mehr auch Podcasts, über die Informationen ausgetauscht werden. Praktisch sind auch die Webinare und Demokonten, die viele Direktbanken beziehungsweise Online Broker Kontoinhabern anbieten.

Je mehr das Verständnis wächst, desto mehr Freude bereitet der Umgang mit Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs und anderen Wertpapieren. So wird die Geldanlage über kurz oder lang zum Hobby. In den Niederlanden gibt es deshalb sogar örtliche Vereine, die Kleinanleger gegründet haben. Beispielsweise einen in Rosmalen (Brabant) mit dem rührenden Namen „Die lachenden Goldangler“. Über diesen Verein mit nicht mehr als 15 Mitgliedern – allesamt Kleinanleger – hat schon vor rund zehn Jahren die Tageszeitung NRC in einem großen Artikel berichtet. Unsere Suche nach ähnlichen Vereinen in Deutschland ist bisher leider erfolglos geblieben. Wenn Sie Vereine kennen, freuen wir uns über Tipps!

Wenn auch Sie Erspartes an der Börse anlegen möchten, finden Sie auf diesem Vergleichsportal Depots, die Sie innerhalb werniger Minuten eröffnen können. 

 

Quellen

Boerse.de
https://www.boerse.de/grundlagen/aktie/Renditedreieck-Dax-Jaehrliche-Durchschnittsrenditen-seit-1980-8 

NKI Research
http://nk-institut.de/wp-content/uploads/2017/10/NKI-Research-06-2017-Privatanleger-Befragung.pdf